Bad Reichenhall
Nachhaltig by Nature
200 Jahre Solekur in der bayerischen Alpenstadt
Als Kurort ist Bad Reichenhall seit je auf den Schutz seiner natürlichen Heilmittel und damit der umliegenden Umwelt bedacht: So stammt etwa die Sole, vor 200 Jahren erstmals zu medizinischen Zwecken eingesetzt, direkt aus den reinen Quellen unter der oberbayerischen Stadt. Das wusste übrigens schon Max II. zu schätzen. 1848 begab sich der Bayerische König für ganze fünf Wochen zur Sommerfrische nach Bad Reichenhall und adelte damit die Salzmetropole bis heute. Auf die Ansiedlung großer Industrieanlagen wurde unter anderem deshalb bewusst verzichtet, im Vordergrund stehen nach wie vor Gesundheit, Nachhaltigkeit und die frische Alpenluft – zum Beispiel beim Wandern auf den Hausberg Predigtstuhl oder beim Waldbaden in Deutschlands erstem zertifizierten Bergkurwald.
Die heilsame Kraft der Natur spüren Gäste in Bad Reichenhall an jeder Ecke der Stadt. Gesunde Erholung etwa finden sie beim Durchatmen am Gradierhaus im Königlichen Kurgarten. Die konzentrierte Alpensole in den Becken und Dampfbädern der RupertusTherme tut Atemwegen und Gelenken gut. Ein besonderer Tipp ist auch der Mineralsoleschlick Laist für weiche Haut. Im Kurmittelhaus der Moderne schließlich reicht die Auswahl von Massagen über Physiotherapie und Inhalationen bis hin zu Latschenkiefer- und natürlich Sole-Wannen-Bädern.
2023 feiert die Solekur ihren 200. Geburtstag – und ist dabei gar nicht in die Jahre gekommen. Schon die ersten Verordnungen durch Dr. Johann Georg Osterhammer, seit 1817 Landgerichtsarzt in der Alpenstadt, waren ein voller Erfolg: Dank seiner 25 Krankheitsprotokolle, die zwischen Juli und Oktober 2023 von ihm verfasst wurden und das Potential der Solebäder schon damals eindrucksvoll dokumentierten, fungierte er als Ideengeber für jene Männer, die 1846 mit unternehmerischem Weitblick den Reichenhaller Kurbetrieb ins Leben riefen. Und tatsächlich: Was kurz darauf den Atemwegen des bayerischen König Max II. bei seinen Besuchen ab 1848 gut tat, und in der Folge zahlreiche europäische Adelige anzog, liegt heute mehr denn je im Trend: Denn der Rohstoff für das nachhaltige Spa- und Gesundheits-Treatment stammt nach wie vor direkt aus den Solequellen des Industriedenkmals „Alte Saline“ tief unter der Alpenstadt. Eine Skulptur im Bad Reichenhaller Kurgarten erinnert übrigens an den visionären Mediziner, der das einstige Bauern- in das mondäne Heilbad Reichenhall verwandelte.
Apropos Bad: Wer intensiv mit der Natur in Kontakt treten will, sollte das Waldbaden im wissenschaftlich zertifizierten und bislang einzigen Bergkurwald Deutschlands ausprobieren. Am 5. Oktober findet das Achtsamkeitstraining unter Leitung von zertifizierten Wald-Gesundheitstrainer:innen statt – ein rücksichtsvoller und wertschätzender Naturbesuch, der intensive Sinneserfahrungen ermöglicht. Dabei werden unter anderem Blutdruck sowie Puls abgesenkt, die Atemwege entlastet und das Immunsystem gestärkt. Auf eine noch höhere Ebene begeben sich Wanderer, wenn sie die Hausberge Predigtstuhl, Hochstaufen und Dötzenkopf mit Panorama-Aussicht über die gesamte Alpenstadt per Pedes erobern.